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Sind Hühner Rattenmagneten

Hühnerhaltung muss nicht schwer sein. Allerdings können Ratten dabei zu einem großen Problem werden, wenn man sie nicht im Auge behält. Schließlich kann man gut darauf verzichten, dass die ungebetenen Gäste es sich nachts im Stall gemütlich machen, das Futter auffressen, an allem nagen und überall ihr „Geschäft verrichten“. Mit den richtigen Vorkehrungen lässt sich dieses Problem im Keim ersticken.

Ratten und Hühner

Nicht selten werden potenzielle Hühnerhalter davor gewarnt, sich Hühner anzuschaffen, da Ratten ihnen oft auf den Fuß bzw. auf die Kralle folgen. Allerdings sind es nicht die Hühner, die die Ratten anziehen, sondern das Essen. Ratten sind die reinsten Fressmaschinen: Pro Tag können sie mehr als 10% ihres eigenen Körpergewichts fressen. Ist das Hühnerfutter auch für das Ungeziefer frei zugänglich, ist es für sie ein unwiderstehliches Buffet. Dementsprechend zieht man damit nicht nur massenhaft Ratten an, sondern erhöht auch deren Anzahl. Ratten haben einen erstaunlichen Geruchssinn und können Futter aus Hunderten von Metern Entfernung riechen. Wenn Sie Futter auf Ihrem Grundstück haben, wissen alle Ratten in der Umgebung davon. Außerdem erhalten sie

damit optimale Bedingungen, sich zu vermehren.

Warum sind Ratten ein Problem?

Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie das Futter wegfressen und Wasser trinken, bringen Ratten eine ganze Reihe von Problemen mit sich:

  1. Ratten sind opportunistische Raubtiere, die Eier stehlen oder neugeborene Küken töten und fressen.
  2. Ratten verunsichern Hühner und stellen dadurch eine Belastung für die Herde dar. Folglich kann die Eierproduktion sinken und es kann ja keiner wollen, dass das eigene Federvieh unglücklich ist.
  3. Ratten sind dafür bekannt, Parasiten und Krankheiten zu übertragen. Zudem bringen sie Läuse, Flöhe, Milben und andere Probleme in Ihr Gehege und kontaminieren Futter, Wasser und den gesamten Stall mit ihrem Kot und Urin.

Niemand mag Ratten und wer will von den Nachbarn dafür verantwortlich gemacht werden, dass man Ratten in die Gegend bringt?

Wie stellt man fest, ob sich Ratten bei den Hühnern ausgebreitet haben?

Wenn Sie keinen ernsthaften Rattenbefall haben, werden Sie wahrscheinlich keine Ratte persönlich antreffen. Sie sind schüchterne Kreaturen, die nur nachts herauskommen. Man bekommt eher die Hinterlassenschaften der Ratten zu Gesicht, wie:

  • Kauschäden an Gehege und Zäunen: Ratten können fast alles durchkauen. Selbst unbehandeltes Holz und dünner Kunststoff sind für eine entschlossene Ratte kein Hindernis. Wenn Sie angenagte Ecken und Löcher finden, sind das ziemlich sichere Anzeichen dafür, dass Sie Ratten haben.
  • Löcher in Stall- oder Hühnerböden: Ratten sind nicht nur ausgezeichnete Nager, sie können auch sehr gut graben und finden so möglicherweise den Weg von unten in den Stall. In der Regel sind Rattenlöcher einige Zentimeter breit und weisen die gleichen unregelmäßigen Kanten wie ein genagtes Loch auf.
  • Sie verbrauchen mehr Futter: Es ist mitunter schwierig, genau einzuschätzen, wie viel Futter das Federvieh täglich verzehrt. Da verschiedene Hühnerrassen unterschiedliche Mengen und im Winter ohnehin viel mehr fressen als im Sommer, ist kein wirklicher Durchschnitt auszumachen. Stellt man aber fest, dass deutlich mehr Futter als sonst benötigt wird, lässt sich dieser Umstand mit recht großer Wahrscheinlichkeit auf Ratten zurückführen.
  • Fehlende Eier: Ratten lieben Eier. Ist Ihre Eierernte in den letzten Tagen schlagartig zurückgegangen, haben Ratten sie vorher verputzt.
  • Allgemeine Anzeichen: Die eindeutigsten Anzeichen sind ihr Kot, der wie braune Reiskörner aussieht, sowie ihre Fußabdrücke.

Greifen Ratten Hühner an?

Obwohl es für Ratten unüblich ist, ausgewachsene Hühner anzugreifen, kann es durchaus passieren. Die Nager können bis zu 25cm lang werden und bis zu 225g wiegen, außerdem können sie aggressiv, territorial und hartnäckig sein. Grundsätzlich sind sie zwar nicht auf Ärger aus, allerdings kann es sein, dass eine Ratte Hühner angreift, um ihnen das Futter und die Eier zu stehlen. Wird der Hunger zu groß und haben sie die Gelegenheit dazu, greifen Ratten Küken wie auch kleinere und ältere Vögel an, da sie sich kaum selbst verteidigen können.

Wann ist es am wahrscheinlichsten, Ratten zu finden?

Ratten können zu jeder Jahreszeit auftauchen. Dabei geht es ihnen immer um das Eine: Ratten müssen fressen. Im Herbst und Winter sind sie besonders angriffslustig und dringen in Ställe ein, weil dann weniger Futter verfügbar ist. Hinzu kommt, dass wegen der Kälte ihr Fresspensum ohnehin höher ist.
Wenn Sie auf dem Land leben, sollten Sie insbesondere während der Erntezeit ein waches Auge auf den Stall haben. So verlockend die Ernte für Ratten und Mäuse auch ist, kommen die schweren Maschinen angerollt und wird die Ernte eingebracht, fliehen die Tiere von den Feldern.
Lebt man in der Stadt, hat die Ernte keinen Einfluss: Saisonale Veränderungen kommen hier deutlich weniger zum Tragen, sodass Ratten ganzjährig ein Thema sind. Die Nager versammeln sich, wo sie leichten Zugang zu Nahrung haben und in Sicherheit sind. Besonders beliebt sind bei ihnen daher abgegrenzte Müllbereiche, Ecken und Seitenbereiche von Schuppen, Brennholzhaufen und andere Orte, die Ratten ein sicheres Nest bieten.

Wie kann man Hühner vor Ratten beschützen?

Aufgrund ihrer sportlichen Konstitution ist es eine große Herausforderung, eine rattensichere Umgebung zu schaffen. Denken Sie daran, was Ratten alles können:

  • Aus dem Stand springen sie bis zu einem Meter hoch und sogar über einen Meter zwischen zwei Hindernissen.
  • Sie klettern auf fast alles.
  • Sie können sich durch ganz kleine Löcher quetschen (ca. 2,5cm).
  • Sie graben sich durch die meisten Materialien durch.


Was also sollte man tun?
Vorbeugen heißt die Devise: Der beste Weg, Ratten vom Hühnerstall fernzuhalten, ist es, keine Begehrlichkeiten zu wecken, ihnen keinen Grund zu geben, überhaupt in den Stall zu wollen.

Futter

Das Leben einer Ratte wird von Futter bestimmt. Dementsprechend fühlen sie sich in erster Linie von Nahrungsmitteln und Wasserquellen angezogen. Entfernt man alle Lebensmittel, hat eine Ratte keinen Grund mehr, den Stall zu betreten. Reduziert man die Verschwendung von Lebensmitteln und Wasser, ist das nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart auch noch richtig Geld – Futter ist nicht billig. Einige kleine Veränderungen haben große Auswirkungen:

  • Entfernen Sie verschüttetes Futter vor Einbruch der Dunkelheit. Sogar Samenschalen und -reste können Ratten anziehen, daher ist es wichtig, den Stall und seine Umgebung so sauber wie möglich zu halten.
  • Lagern Sie das Futter so weit wie möglich vom Stall entfernt und bewahren Sie es in luftdichten Behältern auf. So können Schädlinge weder das Futter riechen noch darauf zugreifen. Und auch Raubtiere werden nicht auf den Plan gerufen, die Ihre Hühner mit einer leichten Beute verwechseln könnten.
  • Lagern Sie das Futter nicht in Beuteln oder Pappe. Eine Ratte braucht nur wenige Minuten bis sie sich da durchgenagt hat. Vermeiden Sie nach Möglichkeit auch Plastik, da die meisten Behälter aus diesem Material nicht wirklich rattensicher sind. Am einfachsten ist es, das Futter entweder an einem hohen und unzugänglichen Ort oder in Metallfutterbehältern aufzubewahren.
  • Entfernen Sie nachts alle Futter- und Wasserquellen. Wie sich das umsetzen lässt, hängt von Ihrem Stall ab. Hängende Futtertröge lassen sich leicht vom Haken nehmen und an anderer Stelle aufbewahren. Eine Alternative sind Tretfutterautomaten, gegen die Nagetiere keine Chance haben.

Der Stall

Der Stall sollte solide gut gebaut und vor unerwünschten Eindringlingen geschützt sein. Da Ratten an allem nagen, ist es wichtig, dass der Stall aus stabilem, wetterbeständigem Holz besteht. Ein Anstrich erschwert Ratten den Zugang. Alle Türen sollten nachts sicher verschlossen sein, schwache Drehverschlüsse oder Haken reichen dafür nicht aus. Investieren Sie lieber in qualitativ hochwertige Schlösser oder in automatische Türen, die sich Ratten als nahezu unbesiegbare Bollwerke in den Weg stellen.
Zum Schutz der Eier sollten Nistkästen höher gelagert werden. Sorgen Sie dafür, dass die Eier täglich eingesammelt werden. Sie sind verlockende Ziele für hungrige Ratten, die sich einen Weg bahnen werden, um die Eier zu erbeuten.

Der Verlust von Geflügel an Raubtiere gehört zu den häufigsten Problemen von Tierhaltern. Daher ist es uns ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die empfohlenen Maßnahmen nicht nur vor Ratten schützen. Sie sorgen insgesamt für ein größeres Maß an Sicherheit und ermöglichen Ihnen dadurch die Haltung glücklicher, gesunder und lebendiger Hühner.

 

Wie kann ich verhindern, dass Ratten sich unter Zäunen durchgraben?

Ratten können hervorragend buddeln. Um sie fernzuhalten, sollten gehärtete Zäune zum Einsatz kommen. Zudem ist es ratsam, sich einen stabilen Gitter- oder Hasendraht anzuschaffen und einen kleinen Graben unter wie auch vor dem Zaun graben. Befestigen Sie dann den Draht am Boden des Zauns und befüllen den Graben wieder mit Erde. Da Ratten nicht tiefer als 15cm graben, werden sie nach einigen erfolglosen Versuchen aufgeben und nach einem anderen Weg Ausschau halten.

Können Ratten sich durch einen Hühnerzaun nagen?

Absolut. Einfacher Hühnerdraht kann nicht verhindern, dass Ratten ihn durchbeißen. Auch anderen Raubtieren – wie Füchsen und Schlangen – hält er nicht stand. Besser ist ein stark verzinktes Drahtgeflecht, das fest an einem Platz befestigt wird, um zu verhindern, dass Tiere sich darunter durchgraben oder es an den Rändern abziehen können. Haben Sie bereits Hühnerdraht installiert, ist es sinnvoll, eine zweite Schicht stärkeren Drahtes an der Außenseite anzubringen.

Welche sind die besten nagetiersicheren Hühnerfutterspender?

Tretfutterautomat

Tretfutterautomaten sind wahrscheinlich die beste Option auf dem Markt. Die Beschaffenheit eines solchen Futterautomaten macht ihn von Haus aus nagetiersicher. Tritt eine Henne auf die Fußplatte, öffnet sich der Automat und gibt Futter aus. Bei Nichtnutzung wird das Futter in einem Hochleistungsbehälter aufbewahrt, der etwa 10 bis 20 Kilogramm Futter fasst. Es dürfte also einige Zeit dauern, bevor nachgefüllt werden muss.

Futtertrog

Ein Futtertrog besteht entweder aus Holz, Kunststoff oder Metall. Tröge sind einfach anzuheben und von Ort zu Ort zu bewegen, sodass sie eine gute Option sind, wenn man sich Sorgen um Ratten macht. Dann eignen sich vor allem Metallausführungen. Vergessen Sie bitte nicht, den Trog abzudecken.

Futtersilo

Futtersilo, auch Trichterzuführer genannt, halten viel Futter und geben nur dann welches ab, wenn sich der untere Futterbereich zu leeren beginnt. Futterautomaten wie diese können leicht bewegt und gelagert werden. Möglicherweise müssen Sie jedoch verschüttetes Futter am Ende des Tages entsorgen.

Welche Sie vermeiden sollten: Externe Futterrohre

Futterrohre hängt man an der Außenseite des Stalls ein. Dadurch sind sie sehr einfach einzurichten und zu verwenden, allerdings macht ihre Funktionsweise sie auch zu den Schmutzigsten: Lassen sie sich nachts nicht entfernen, sind sie eine Anlaufstelle für Ungeziefer.

Hängender Futtertrog

Hängende Futtertröge sind wahrscheinlich die einfachste Ausführung: Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Schüssel, die an einem Zaun oder Korb aufgehängt wird. Hierbei landet das Futter ungehindert überall und nichts hindert Ratten daran, es aufzufressen und ganz nebenbei noch auf das Hühnerfutter zu pinkeln.

Fazit

Obwohl es sich nicht gänzlich ausschließen lässt, dass Ratten zu Ihnen kommen, werden Sie wahrscheinlich keine größeren Probleme haben. Dennoch sollten Sie zum Wohle Ihre gefiederten Freunde die nötigen Vorsorgemaßnahmen ergreifen. Mit Blick auf den Stall wie auch den Auslauf sollten Sie Ihren Hühnern bestmöglichen Schutz bieten. Eine kleine zusätzliche Investition reicht oftmals bereits aus, um sich im Fall der Fälle hohe Kosten, Zeit und Herzschmerz zu ersparen.

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